"Stolpersteine" erinnern an die Holocaust-Opfer

Iserlohn ist die 127. deutsche Stadt, in der Gunter Demnig bisher die mahnenden "Stolpersteine" verlegt hat. Foto: May

Iserlohn. (stef) "Es ist ein schöner Augenblick", sagt Stenner-Schülerin Karina Pfeifer, während sie beobachtet wie die "Stolpersteine", die an die jüdische Familie Waldbaum erinnern, vom Aktionskünstler Gunter Demnig ins das Pflaster der Wermingser Straße gesetzt werden. Karina Pfeifer ist eine der Schülerinnen und Schüler, die sich in den vergangenen Monaten im Rahmen der Aktion "Stolpersteine für Iserlohn" mit der Geschichte jüdischer Familien in Iserlohn auseinandergesetzt und ihr Schicksal recherchiert haben.

Gestern wurden nun insgesamt 13 dieser Messingplatten, in die die Namen der während des Holocaust ermordeten Iserlohner Juden eingraviert sind, vor deren ehemaligen Wohnhäusern an der Wermingser Straße und am Alten Rathausplatz in die Straße eingelassen. Erinnert wird so an die Familien Mosbach, Wertheim/Gompertz und Waldbaum sowie an Sally und Bertha Becker. Iserlohn ist die 127. Stadt, in der Gunter Demnig seine Stolpersteine installiert hat.

Am Nachmittag wurde dann im Rathausfoyer eine Ausstellung eröffnet, die die Recherche-Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule, des Stenner-Gymnasiums und der Realschule am Hemberg zeigt. Im Stadtarchiv, im Gespräch mit Zeitzeugen und auch im Internet sind die jungen Geschichtsforscher fündig geworden. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Klaus Müller und Gesamtschullehrer Hubert Witte als einem der "Stolpersteine"-Initiatoren erläuterten die Schüler die Ergebnisse ihrer Recherchen. "Obwohl wir schon vorher wussten, welche Gräueltaten die Nazis begangen haben, war es erschütternd, diese Erinnerungen von einem Zeitzeugen erzählt zu bekommen", so eine Schülerin. Bürgermeister Klaus Müller dankte den Schülerinnen und Schülern für ihr Engagement, sich mit dieser Zeit auseinanderzusetzen und Nachforschungen anzustellen.

Ausführlicher berichtet die Heimatzeitung über die Aktion "Stolpersteine für Iserlohn" auf der Report-Seite am samstag, 28. Januar.